Erstellen und Anpassen von Sonderfarben – für Verpackungsdrucker leicht gemacht!

Die Fähigkeit, neue Farben hinzuzufügen und Farbformeln zu ändern, ist in der dynamischen Welt des Verpackungsdrucks unerlässlich. Ein digitales System mit angeschlossener Farbmanagement- und Rezeptursoftware ermöglicht Druckereien ein schnelles, effizientes – und genaues – Farbmanagement…

Ganz zu schweigen von der Notwendigkeit, bei der Gewinnung eines neuen Kunden „sofort loszulegen“. Es gibt alle möglichen Gründe, warum Verarbeiter die Flexibilität benötigen, neue Sonderfarben zu drucken oder Farbrezepturen anzupassen – manchmal sogar kurzfristig.

Die Anforderungen der Markeninhaber können sich wie die Bewegungen eines Kaleidoskops ändern. Eine Markenerweiterung oder ein Markttest kann den Druck einer neuen Sonderfarbe erforderlich machen. Ein „Markenrelaunch“ mit einem neuen Verpackungsmaterial oder sogar eine Änderung der Druckbedingungen kann eine geänderte Rezeptur für dieselbe Farbe erfordern.

Durch sorgfältiges Befolgen einer Reihe von Verfahren zum Messen und Testen von Farben mit einem digitalen, softwaregesteuerten System ist es einfach, Farbformeln schnell zu erstellen und zu ändern – und beim ersten Mal die richtigen Ergebnisse zu erzielen, ganz ohne Ausschuss.

Wesentliche Elemente des Farbmanagements

Denken Sie vor allem daran: Farbe ist eine Wissenschaft! Dies sind die Elemente eines Farbmanagementsystems, mit denen sich eine wiederholbare, vorhersehbare Genauigkeit erzielen lässt:

  • Die Farbwerte müssen digital gemessen werden, z. B. unter Verwendung von CIELAB-Koordinaten und Delta-E-Werten, um zu beschreiben, wie nahe der Proof am idealen „Soll“-Ergebnis liegt. Dies bietet einen objektiven Standard für die Bewertung der Farbgenauigkeit, auf den sich alle am Genehmigungsprozess Beteiligten einigen können.
  • Ein Spektralphotometer misst die Farbe digital unter genau den selben Bedingungen.
  • Ein Offline Tisch-Proofer liefert Testdrucke. Dieses kompakte Gerät verwendet eine Miniaturversion der Druckbedingungen und liefert einen genauen Proof ohne Zeitverlust oder Anlaufmakulatur beim Testen.
  • Farbformulierungssoftware erstellt und ändert Formeln.
  • Ink Management-Software
  • Ein gravimetrisches Farbdosiersystem für die genaue Dosierung jede Komponente der Schmuckfarbenformel.

Schnittstellen-Softwarepakete für Geschwindigkeit und Effizienz

Wie wir in unserem Smart-Blog gezeigt haben, verkürzt der automatische Datenaustausch zwischen Softwarepaketen die Rüstzeit, verringert das Fehlerrisiko und vermeidet geringwertige Verwaltungsarbeit. Die Softwarepakete für Rezeptur und Dosierung benötigen also eine Schnittstelle, um miteinander zu kommunizieren. GSE Colour connect bietet beispielsweise eine Schnittstelle zur Farbrezeptursoftware einer Reihe führender Anbieter.

Farbabstimmung – vereinfacht und automatisiert:
Matthias Haidt, Solution Architect, X-rite, erklärt, wie man mit einem Spektralphotometer und einer Software automatisch Farben misst, Rezepte erstellt, Korrekturen vornimmt und diese Daten an das Dosiergerät exportiert:

Im Folgenden finden Sie einfache Verfahren für die Arbeit mit einer neuen Farbe und die Korrektur einer bestehenden Farbe:

Erstellen einer neuen Farbformel

  • Schritt 1: Messen Sie die Probe der Farbe, die Sie drucken möchten, mit dem Spektralphotometer.
  • Schritt 2: Die Farbrezeptur-Software berechnet die Farbrezeptur – mit Bestandteilen und deren genauen Mengen.
  • Schritt 3: Importieren Sie die neue Rezeptur direkt in die GSE Ink Manager-Software – einfach durch Klicken auf das Import-Symbol im Dosiergerät-Fenster der Software.
  • Schritt 4: Sobald die Rezeptur importiert ist, können Sie den Dosiervorgang aktivieren. Die neue Farbe wird in einen Behälter dosiert.
  • Schritt 5: Drucken Sie dann offline einen Probedruck des Musters mit dem Tisch-Proofer.
  • Schritt 6: Nach dem Druck messen Sie die Farbe erneut mit dem Spektralphotometer.

Wenn das Ergebnis innerhalb der Spezifikation liegt, wird der Druckauftrag auf der Druckmaschine fortgesetzt.

Farbkorrektur

Liegt das Ergebnis außerhalb der Spezifikation, ist eine Farbkorrektur erforderlich.

  • Schritt 7: Die Farbrezeptur-Software berechnet, was fehlt, und schlägt eine Änderung der Formel vor.
  • Schritt 8: Importieren Sie die geänderten Komponenten in die Software für das Druckfarbenmanagement im Fenster “Behälter anpassen”.
  • Schritt 9: Dosieren Sie die Zusätze
  • Schritt 10: Drucken Sie einen Proof und messen Sie die Ergebnisse nach dem oben beschriebenen Verfahren. Die Farbe wird als innerhalb der Spezifikation liegend bewertet.
  • Schritt 11: Die angepasste Formel wird in der Ink Management-Software aktualisiert.
  • Schritt 12: Der Auftrag wird an der Druckmaschine gedruckt.

Einmalige Behälteranpassung

Es gibt viele Gründe, warum die gedruckte oder die Testfarbe nicht so ausfällt, wie wir es erwarten. Zum Glück ist die Farbe nicht verschwendet, denn zusätzlich zu den permanenten Rezepturkorrekturen können Softwarepakete auch eine einmalige Anpassung vornehmen.

Die Anpassung des Behälters ist eine einmalige Lösung, die abnormale, unerwünschte Druckmaschinenbedingungen ausgleicht, wie z. B. eine Farbabweichung des Bedruckstoffs oder eine verschmutzte Rasterwalze.

Sie können die Schritte 6 bis 12 wie oben ausführen, aber in Schritt 11 klicken Sie einfach auf die Schaltfläche “Nein”, um nur die Ergänzungen im Container zu erfassen, anstatt die bestehende Formel zu aktualisieren (siehe Beispiel im Screenshot).

Dies ist wichtig: Andernfalls werden die zurückgegebenen Druckfarben unbrauchbar und die Rückverfolgbarkeit der zugesetzten Inhaltsstoffe ist nicht möglich.

Fazit

Die Verwendung digitaler Farbkoordinaten bietet einen objektiven Standard, auf den sich alle einigen können. Und mit einer integrierten Software für die Farbrezeptierung und das Druckfarbenmanagement kann sich der Verpackungsdrucker schnell an die sich ändernden Kundenanforderungen anpassen – und so eine wiederholbare Qualität sicherstellen, ohne Zeit zu verlieren oder Anlaufverluste zu verursachen.

Die integrierte Software für das Druckfarben- und Farbmanagement sorgt für eine weitere Verringerung der Makulatur, indem sie die Bündelung von Druckfarben für den Rücklauf ermöglicht. Lesen Sie hier alles darüber!

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