Verarbeiter, die Endverbrauchermärkte beliefern, in denen die Produktsicherheit von entscheidender Bedeutung ist, müssen über ein System zur Rückverfolgung von Druckfarbenchargen zu jedem Auftrag verfügen – und in der Lage sein, Probleme sofort zu beheben. Moderne Software für die Rückverfolgbarkeit von Druckfarben ist für die Einhaltung der Sicherheitsstandards in der Branche unerlässlich.
Markeninhaber verlangen zunehmend die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen – auch für Druckfarben und Verpackungen. Bei Lebensmitteln, Pharmazeutika und Kosmetika ist die Verwendung der richtigen Tinte und Verpackung für jeden Auftrag eine kritische Sicherheitsfrage. Darüber hinaus möchten Marken möglicherweise nachweisen, dass ihre Lieferketten frei von Zwangsarbeit sind und keinen ökologischen oder sozialen Schaden verursachen.
Druckfarbe: ein entscheidender Sicherheitsaspekt bei Lebensmittel- und Pharmaverpackungen
Das größte Sicherheitsrisiko bei Verpackungsdruckfarben für diese Anwendungen ist wohl die Gefahr der Übertragung. In diesem Fall können Substanzen von oder durch die Verpackung auf das Produkt übergehen.
Ein Sicherheitsproblem, das aus einer Produktkontamination resultiert, kann den teuersten aller druckfarbenbedingten Fehler verursachen – einen ” Betriebsausfall ” oder einen Produktrückruf. Dies war 2005 bei Nestlé der Fall, als Spuren von 2-isopropyl thioxanthone (ITX), einer Substanz, welche die UV-Härtung einleitet, in einer Babynahrung in Italien entdeckt wurden. Dies führte dazu, dass drei Millionen Liter des Produkts in vier europäischen Ländern aus den Regalen genommen wurden.
Verschärfte Sicherheitsvorschriften
Heute müssen Markeninhaber und ihre Zulieferer sich an strenge Gesundheits- und Sicherheitsstandards halten, die in allen wichtigen Märkten durch Vorschriften für den Kontakt mit Lebensmitteln durchgesetzt werden. In der Europäischen Union (EU) legt die Verordnung 2004 / Nr. 1935 den Grundsatz fest, dass es keine riskante Übertragung von Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, keine Veränderung von Geschmack oder Geruch und keine Verschlechterung von Lebensmitteln geben darf. Um solche Risiken zu vermeiden, legen die EU-Verordnungen zur Guten Herstellungspraxis (GMP; 2023 / 2006) Grenzwerte für die zulässige Freisetzung fest. Der Europäische Druckfarbenverband (EuPIA) stellt Leitlinien zur Verfügung, die Druckfarbenherstellern bei der Einhaltung der GMP helfen.
Rückverfolgbarkeit: die Lösung für sichere, transparente Lieferketten
Die Rückverfolgbarkeit ist der schnellste und effektivste Weg, um die Ursache eines Problems zu ermitteln und die betroffenen Produkte in der Lieferkette zurückzurufen. Aus diesem Grund muss ein Lieferant in der Lage sein, Rohstoffe bis zum Auftrag zurückzuverfolgen, um die Sicherheitsstandards der Branche zu erfüllen. Und da der Ruf der Marke auf dem Spiel steht, darf es bei der Einhaltung keine Kompromisse geben.
Ein wichtiger Standard, bei dem die Rückverfolgbarkeit eine zentrale Anforderung ist, ist der British Retail Consortium (BRC) Global Standard. Er wurde von über 3 500 Herstellern weltweit angenommen und hilft Verpackungsherstellern, gute Herstellungspraktiken anzuwenden und Qualitätssicherung, Rechtskonformität und Authentizität nachzuweisen.
Zuordnung von Farbchargen zum Auftrag – und umgekehrt
Standards wie BRC verlangen die Aufzeichnung von Chargennummern der Druckfarbenlieferanten und ein System, mit dem nachvollzogen werden kann, für welche Kundenaufträge diese Druckfarbenchargen verarbeitet wurden.
Im Herstellungsprozess und in der Lieferkette müssen die Chargennummern auf der gesamten Strecke vom Rohmaterial bis zur Verpackung aufgezeichnet werden. Dies ermöglicht die Rückverfolgung von Rohstoffen in zwei Richtungen: von der Charge zum Auftrag und von dem Auftrag zur Charge:
- Farbcharge zu Auftrag: Wenn ein Tintenlieferant die Druckerei auf ein Problem aufmerksam macht, wird die problematische Charge im System abgerufen, um festzustellen, für welche Aufträge sie verwendet wurde.
- Auftrag zu Farbcharge: Wenn ein Kunde, z. B. ein Markeneigentümer, eine Verunreinigung meldet und der Lieferant die Auftragsnummer nachschlägt, um die für die Herstellung des betroffenen Produkts verwendeten Rohstoffe zu ermitteln.
Wirtschaftsprüfer verlangen den Nachweis einer organisierten Rückverfolgung!
Die Rückverfolgung von Sonderfarben zu Aufträgen ist komplex, da die Farben durch Mischen einer Rezeptur aus Grundfarben und Lacken hergestellt werden. Die Rezeptur enthält wahrscheinlich auch Rückdruckfarben, die ebenfalls identifiziert werden müssen.
Um die von Lebensmittel- und Pharmamarken geforderten Sicherheitsstandards zu erfüllen, werden die Lieferanten regelmäßig auf ihre Fähigkeit zur Rückverfolgung von Druckfarbenchargen geprüft. Der Verarbeiter muss über ein organisiertes Rückverfolgungssystem verfügen und bei einem Audit nachweisen, dass er die Verfahren einhält. Die Fähigkeit, eine Farbchargen-ID sofort einem Auftrag zuzuordnen, ist von entscheidender Bedeutung, denn im unwahrscheinlichen Fall einer Krise wird vom Lieferanten erwartet, dass er ein Problem innerhalb von höchstens Stunden erkennt.
GSE Traceability-Software: sofortige Meldung, automatische Protokollierung
Angesichts der Komplexität und der kurzen Reaktionszeiten ist es praktisch unmöglich, die Rückverfolgbarkeit manuell zu verwalten. Zum Glück gibt es spezielle Software zur Automatisierung der Prozesse, die den Verarbeitern hilft, die Vorschriften mit einem Minimum an Verwaltungskosten oder Verzögerungen einzuhalten.
Heutzutage gibt es maßgeschneiderte Softwarepakete für das Farbmanagement, die eine sofortige und automatisierte Erfassung von Farbchargen ermöglichen. Das Softwaremodul GSE Traceability unterstützt den Verarbeiter bei der sofortigen Erstellung von Rückverfolgbarkeitsberichten, die in der Reihenfolge der einzelnen Aufträge oder Chargen beschrieben werden.
Erfahren Sie hier im Detail, wie die GSE Traceability-Software optimale Sicherheit und Konformität bietet.
